Samstag, 21. April 2007

Leserbrief von mir an die EJZ, Kopie an den Landrat

Wie man eine Schule kaputtmacht

Schulen haben eine Identität, sie haben einen Mittelpunkt. Sie bestehen nicht nur aus Klassenräumen, sie haben darüber hinaus noch verschiedene andere notwendige und sinnvolle Bestandteile.

Vor allen Dingen gehört zu einer Schule ein Schulhaus. Ein Schulhof gehört dazu. Eine Pausenhalle, ein Lehrerzimmer, ein Sekretariat. Ein Kunstraum, ein Computerraum und ein Musikraum sind sicherlich kein Luxus. Die Elbmarsch-Schule in Dannenberg hat all dieses und darüber hinaus rund um die Pausenhalle noch eine Cafeteria, die von der Schülerfirma betrieben wird, ein Internetcafe, je einen Raum für die Schulsanitäter, für die Konfliktlotsen, für die Schulsozialarbeiterin. Auch gibt es einen Raum wo der Billardtisch steht. Die Beratungslehrerin hat ein eigenes Zimmer.

All dieses möchte ich als das Herz dieser Schule bezeichnen, das Zentrum, die Seele dieser Schule, den Kernbereich der pädagogischen Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer.

Wenn man nun daran geht, diese Schule zu zerschlagen, ihr das Schulhaus wegzunehmen und sie in den zweiten Stock einer anderen Schule abzuschieben, so nimmt man ihr nicht nur das Schulhaus. Die Schule hat dann keinen eigenen Schulhof mehr. Auch keine eigene Pausenhalle. Probleme mit der anderen Schule sind hier bereits vorprogrammiert, weil es zwischen den Schülern Reiberein geben wird.

Es gibt dann kein eigenes Lehrerzimmer und kein Sekretariat mehr. Kunstraum, Computerraum, Musikraum für die Schule sind dann nicht mehr vorhanden. Wo kann die Schülerfirma mit der Cafeteria arbeiten, wo das Internetcafe, wo soll der Billardtisch stehen? Wo gehen die Schulsanitäter hin, wo die Konfliktlotsen? Wo kann die Schulsozialarbeiterin arbeiten? Wo die Beratungslehrerin? Wo wird dann der Mittelpunkt der Elbmarsch-Schule sein?

Die Schule wird durch die Vertreibung kaputtgemacht. Wichtige Bausteine der erfolgreichen pädagogischen Arbeit mit durchaus nicht immer einfachen Schüler/innen fallen dann weg.

Tatsache ist, dass die Schülerzahlen an der Hauptschule sinken und das Gymnasium mehr Schüler haben wird. Bereits in diesem Schuljahr hat deshalb die Elbmarsch-Schule dem Gymnasium einen Klassenraum überlassen. Das hat problemlos geklappt. Es spricht nichts dagegen, in den nächsten Jahren bei Bedarf auch weitere Klassenräume zur Verfügung zu stellen. Es spricht auch nichts dagegen, dass das Gymnasium noch mehr Räume als bisher an der Realschule nutzt, wo im Sommer 2004 umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten extra für den Einzug des Gymnasiums durchgeführt wurden.

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