Freitag, 20. April 2007

Aus der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 20.04.2007

Hauptschüler sollen umziehen

In die Dannenberger Realschule ­ - Kreis: Gymnasium braucht mehr Platz ­ - Eltern sauer

jg Dannenberg. Weniger Hauptschüler ­ mehr Gymnasiasten: Dieser Trend hat Umzugspläne für das Dannenberger Schulzentrum ausgelöst. Gedacht ist daran, dass die Schülerinnen und Schüler der Elbmarsch-Schule ­ so heißt die Hauptschule in der Jeetzelstadt ­ mit in das Gebäude der Realschule einziehen. Die dann frei werdende Hauptschule sollen die Schüler des Fritz-Reuter-Gymnasiums bekommen, zusätzlich zu ihren vertrauten Räumen des FRG. Diese Pläne hat der Leiter des Fachdienstes Schule bei der Kreisverwaltung, Gero Gnade, auf Anfrage der EJZ bestätigt.

Seitens der Väter und Mütter, deren Kinder die Elbmarsch-Schule besuchen, ist man verärgert über die Umzugs-Pläne. Endlich habe die Schule einen Namen bekommen, Klassen und Schulhof seien mit eigenen Graffiti gestaltet, die Caféteria sei mit vielen Ideen liebevoll eingerichtet, „und jetzt sollen wir umziehen“, bedauert Gabriela Hinrichsen, Vorsitzende des Schulelternrates. Alles funktioniere gut am derzeitigen Standort der Elbmarschschule, gibt sie zu bedenken, verweist unter anderem auf deren eigenen Sanitätsdienst, die Ausbildung von Konfliktlotsen und den Einsatz einer Sozialpädagogin, deren Engagement gerade für den Start der jungen Menschen in den Beruf mehr als wichtig seien. „Und jetzt sollen wir irgendwo dazwischengeschoben werden, verteilt in die Lücken, die noch bleiben“, so fasst Gabriela Hinrichsen den Unmut seitens des Schulelternrates zusammen. Nach dem Umzug gebe es keinen eigenen Pausenhof, keinen eigenen Pausenraum mehr. Auch das eigene Lehrerzimmer und das Sekretariat werde die Elbmarsch-Schule dann verlieren, ebenso ihre Caféteria. „Es kommt wieder zu einer großen Unruhe, Konflikte sind vorprogrammiert“, befürchtet die Elternrats-Vorsitzende und konstatiert: „Bei den Schwächsten wird wieder alles zerstört“. „Wir möchten einfach nur unsere Elbmarschschule behalten ­ wenn wir Platz haben, geben wir gern etwas ab, aber nicht umgekehrt“, so Gabriela Hinrichsen.

Vertreter der Schulleitung waren gestern zu einer Stellungnahme zu den Plänen nicht zu erreichen. Schul-Fachdienstleiter Gnade gibt zu bedenken, es seien rein sachliche Erwägungen, die einem Gebäudewechsel zugrunde liegen. Bei den wenigen Hauptschülern sei es beispielsweise nicht sinnvoll, dass das Sekretariat der Elbmarsch-Schule täglich besetzt ist. Besser wäre für die Haupt- und die Realschule ein gemeinsames Sekretariat, in dem sich zwei Angestellte gegenseitig vertreten.

Das derzeitige Raumangebot für die Hauptschule in Dannenberg sei zu groß, das für das Gymnasium zu klein, stellt der Fachdienstleiter fest. Man solle auch die positive Seite der Sache sehen, rät Gero Gnade: Der Umzug könne durchaus zu einem „engeren Zusammenwachsen“ von Haupt- und Realschule führen.

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