Donnerstag, 19. April 2007

Brief an den Landrat

Elternvertreterin
der Elbmarsch-Schule Dannenberg


An den Landrat

des Landkreises Lüchow Dannenberg
Königsberger Str. 10
29439 Lüchow (Wendland)


So geht die Elbmarsch-Schule zu grunde! 19.04.2007


Sehr geehrter Landrat Hr. Jürgen Schulz,

betroffen und zugleich entsetzt wende ich mich im Namen der Elternschaft der Elbmarsch-Schule nun persönlich an Sie. Die HS Elbmarsch-Schule in Dannenberg soll erneut umziehen. Zu einer Schule gehört ein Schulhaus. Dieser Mittelpunkt einer jeden Schule soll den Schüler/innen und Lehrer/innen der Elbmarsch-Schule genommen werden.

Wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche sich angenommen und gewürdigt fühlen, wissen wir nicht erst seit Erfurt und Emsdetten.

Gemeinsam hat man 2 Jahre nach dem Umzug in die Räume der ehemaligen Realschule eine Atmosphäre geschaffen, in der Schüler/innen und Lehrkräfte sich wohl und willkommen fühlen. Die Hauptschule hat eine Identität erlangt, wie Sie sich unschwer bei Ihrem Besuch kürzlich überzeugen konnten.

So wird die von einer Schülerfirma geleitete Cafeteria in den Pausen als Treffpunkt genutzt und bietet darüber hinaus Rückzugsmöglichkeiten für Schüler/innen sowie Raum für Kleingruppenarbeit. In einem Internet-Point steht für einzelne Schüler/innen den ganzen Vormittag eine Betreuungskraft zur Verfügung. Konfliktlotsen haben in einem eigenen Raum die Möglichkeit, Probleme zwischen Schülerinnen und Schülern zu besprechen und mit ihnen Lösungsmöglichkeiten zu finden. Einem Schulsanitätsdienst, der vom DRK ausgebildet und betreut wird, gehören 22 Schüler/innen an, die in den Pausen und während des gesamten Vormittages Bereitschaftsdienst leisten. Mit diesem Projekt erhielt die Schule die Auszeichnung „Humanitäre Schule“ 2006.

Die Mitarbeit in den genannten Projekten stärkt das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit unserer Kinder. So vermittelt diese Hauptschule Kompetenzen, die für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von großer Bedeutung sind. Hier werden sie in besonderem Maße gefördert und gefordert!

Im Billard-Raum, an der Tischtennisplatte, auf dem Schulhof beim Fußballspielen oder am Kicker treffen sich Schüler/innen in jeder Pause und auch nach dem Ende ihres Unterrichtes.

Sind ein Kunstraum, ein Computerraum und ein Musikraum Luxus an einer Hauptschule? All das gäbe es nicht mehr. Besonders bedauerlich ist das für eine gerade gebildete, sich in der Entwicklung befindliche Musikklasse, die dort besonders gefördert werden kann.

Die Atmosphäre der Schule ist überwiegend freundschaftlich. Die Lage der Räume rund um die Pausenhalle, einschließlich Schulbüro, Lehrerzimmer, Rektorzimmer schafft den Lebensraum Schule. Werden Ansprechpartner gesucht, ist immer jemand zu erreichen. Sofortige Kontaktaufnahme zu Bezugspersonen ist für viele Schüler/innen wichtig. Es befriedigt ihr Bedürfnis nach Sicherheit und trägt zum Wohlbefinden bei.

Ein Umzug in die restlichen Klassenräume im 2. Stock der Realschule, würde alle genannten Projekte erheblich einschränken und teilweise unmöglich machen. Der Umzug wäre ein Abschieben der Hauptschule in übriggebliebene Klassenräume.

An dieser Schule hat man ein Umfeld geschaffen, in dem sowohl Unterrichtsinhalte vermittelt werden, aber ebenso soziale Kompetenzen eingeübt werden können. Nur mit dem Erhalt der Elbmarsch-Schule an diesem Standort, in diesem Gebäude haben unsere heranwachsenden Kinder die Möglichkeit, in ihrer Persönlich-keitsentwicklung unterstützt zu werden.

Bitte unterstützen Sie uns bei dem Vorhaben unseren Kindern ihre Schule zu erhalten. Der Bereich Ihrer Verwaltung, der für Schule zuständig ist, plant bereits diesen Umzug seit langem gemeinsam mit dem „Fritz Reuter“ Gymnasium, welches dann unser Gebäude beziehen soll. Wir fühlen uns abgeschoben und übergangen.

Hochachtungsvoll

G. H.



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